Der Weg der leeren Hand
Karate-Do – ein ganzheitlicher Weg zur Mitte
Im Karate-Do nach Gichin Funakoshi und Hidetaka Nishiyama lernen wir Körper und Geist in intensiver Weise kennen: Beim Erlernen der Grundtechniken werden Bewegungsabläufe trainiert, die gleichzeitig aufmerksame Wachheit und Konzentration des Geistes erfordern. Dieser Basiskurs ist der erste Schritt zu einem stabilen Fundament, das es uns ermöglicht, viele Lebensbereiche aufrechter und selbstbewusster zu durchschreiten. Wichtige Aspekte sind dabei das Gleichgewicht bzw. die eigene Mitte, die Achtsamkeit und der gegenseitige Respekt. Jede Übung kann sowohl von einem technischen als auch von einem spirituellen Standpunkt aus betrachtet werden.
Gleichgewicht
Durch regelmäßiges Training verändern sich körperliche und „innere“ Haltung. Das Finden der eigenen Mitte ist z.B. eng verbunden mit dem Erlernen eines sicheren Standes. Auch eine innere Standortbestimmung wird so ermöglicht. Bewegungsabläufe werden – unter Berücksichtigung anatomischer Gegebenheiten – ganzheitlich betrachtet und schrittweise erlernt. Selbstverteidigungstechniken werden zunächst langsam, dann mit Kraft und Schnelligkeit trainiert und klären Fragen wie z.B. „Was gefährdet mein inneres Gleichgewicht? Wie trete ich anderen gegenüber?“ Zunehmend entsteht Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
Achtsamkeit
Die im Karate-Do als „Zanshin“ bezeichnete aufmerksame Wachheit des Geistes befasst sich z.B. mit folgenden Themen: – Erspüren des Anderen, Erspüren von Situationen, Aktionen und Reaktionen – schnelles Reagieren – Distanz und Nähe – Wahrnehmung innerer und äußerer Vorgänge in Körper und Geist
Respekt
Nach Gichin Funakoshi geht es im Karate-Do in erster Linie um die mentale und spirituelle Entwicklung der Lernenden. aus der reinen Kampfkunst (Karate) entsteht so ein Lebensweg (Karate – Do). Nicht nur im Training bestimmen Achtsamkeit und Respekt den Umgang miteinander.